Greenpeace hat alarmierende Zustände beim Fischfang im Pazifik angeprangert. Laut der Umweltorganisation gefährdet industrielle Fischerei zunehmend die Artenvielfalt in den Ozeanen – insbesondere bedrohte Haiarten. Im Fokus steht das spanische Fangschiff Playa Zahara, das im Süd-Fidschi-Becken aktiv war.
Aktivisten stoppen spanisches Fangschiff nahe Neuseeland
Aktivisten an Bord der Rainbow Warrior beobachteten, wie in nur 30 Minuten drei bedrohte Makohaie getötet wurden. Insgesamt befreite die Crew 14 Meerestiere – darunter acht Blauhaie, vier Schwertfische und einen vom Aussterben bedrohten Langflossen-Makohai. Zudem entfernten sie 20 Kilometer Langleinen mit über 210 Haken.
Kritik und rechtliche Grauzonen
Die Crew der Playa Zahara betonte, sie handle legal und fange hauptsächlich Schwertfisch. Die Reederei Viverdreams Fish erklärte, der Fang liege im Rahmen internationaler Vorschriften. Dennoch zeigt ein Greenpeace-Bericht: Fast 70 Prozent der EU-Langleinenfänge im Pazifik 2023 bestanden aus Blauhaien – fast 500.000 Tiere wurden als Beifang registriert.
Hai-Experten warnen vor den ökologischen Folgen: Da Haie als Spitzenprädatoren entscheidend für das Gleichgewicht mariner Nahrungsnetze sind, könnte ein Rückgang ihrer Population dramatische Auswirkungen haben. Greenpeace fordert daher die rasche Ratifizierung des neuen UN-Hochseeabkommens zum Schutz der Artenvielfalt.