Die 15 besten Plätze um mit Haien zu Tauchen

Neben Costa Rica, den Malediven, Mexiko, Ägypten, Ecuador und den Bahamas gibt es weitere Juwelen zu entdecken. Eines ist dabei garantiert, Haie!

Ronny K
19.Juni 2025
Hammerhai von oben in flachem klaren wasser über sand

1. Fakarava (Südpass, Französisch-Polynesien)

Fakarava ist ein entlegener Atoll des Tuamotu-Archipels und UNESCO-Biosphärenreservat. Am berühmten „South Pass“ (Südpass) führt starker Meeresströmung viele pelagische Raubfische an, was es zu einem spektakulären Hai-Tauchplatz macht. Taucher an diesem Driftspot brauchen viel Erfahrung und Ruhe, um den Auftrieb der Strömung zu nutzen wie die Grauen Riffhaie selbst. Der Ort ist vor allem für erfahrene Taucher geeignet, die mehrtägige Liveaboard-Touren unternehmen.

In Fakaravas Südpass kann man regelmäßig große Schulen von Grauen Riffhaien (Carcharhinus amblyrhynchos) beobachten. Neben diesen dominanten Tieren bevölkern auch Weißspitzenriffhaie (Triaenodon obesus), Schwarzspitzenriffhaie (Carcharhinus melanopterus), Zitronenhaie (Negaprion brevirostris) sowie gelegentlich Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) und Große Hammerhaie (Sphyrna mokarran) die Passgegend Am Tag „sortieren“ sich die grauen Riffhaie entlang der Strömung wie auf einem endlosen Förderband, das sie ohne viel Energieaufwand vorwärts trägt. Haie sind in Fakarava seit 2006 streng geschützt, weshalb hier heute sehr gesunde Bestände vorzufinden sind.

Die Sichtweiten sind oft außerordentlich gut und Fakarava eignet sich prinzipiell ganzjährig zum Tauchen. Die besten Wetterbedingungen herrschen in der Regel in der ruhigeren Trockenzeit (April bis November). Dennoch kann man Graue Riffhaie und viele andere Arten das ganze Jahr über erleben. Die Wassertemperaturen liegen meist bei angenehmen 25–28 °C, sodass selbst Anfänger bei der richtigen Vorbereitung beeindruckende Hai-Begegnungen genießen können.

2. Tiger Beach (West End, Grand Bahama, Bahamas)

Tiger Beach vor Grand Bahamas ist ein flacher Sandboden (ca. 10–15 m Tiefe) mit ungewöhnlich klarem Wasser und sehr ruhigen Bedingungen. Es gilt als weltweit bekanntester Ort, um direkt und ohne Käfig mit Tigernhaien zu tauchen. Taucher – von Ambitionierten bis Profis – können hier im seichten Wasser Kunststücke und Nahaufnahmen an den bis zu 4 m langen Haien machen. Die leichte Anströmung hält ständig frisches Plankton bereit, was die Haie in Ufernähe lockt.

Typische Haiarten sind vor allem der namensgebende Tigerhai (Galeocerdo cuvier), der hier ganzjährig zu sehen ist. Daneben kommen auch Zitronenhaie (Negaprion brevirostris), Karibische Riffhaie (Carcharhinus perezi), Ammenhaie (Ginglymostoma cirratum), Große Hammerhaie (Sphyrna mokarran) und Bullenhaie (Carcharhinus leucas) regelmäßig vorbei. Laut Erfahrungsberichten wurden schon alle genannten Arten beobachtet, wobei Tigergroßhaie stets im Vordergrund stehen. Diese Tiere sind meist neugierig, aber generell nicht aggressiv gegenüber den entspannten Tauchern.

Tauchsaison ist von Oktober bis Juni. In diesen Monaten sind die Bedingungen ideal und die kalten Monate im Winter bieten die höchste Anwesenheit und Sichtung der Tigerhaie. Da Tiger Beach sehr ruhig ist, sind auch Schnorchler und Anfänger zum Zuschauen geeignet – während die eigentlichen Scuba-Tauchgänge den Fortgeschrittenen vorbehalten bleiben, die Erfahrung mit offenen Ozeanen haben

Tiger beach tigerhai bahamas

3. Bimini (Bahamas)

Die Inselgruppe Bimini (West-Bahamas) ist seit einigen Jahren weltbekannt für die Begegnungen mit Hammerkopfhaien. Jeden Winter halten sich dort große Schulen Großer Hammerhaie (Sphyrna mokarran) auf, die an flachen Riffen und im offenen Wasser kreuzen. Taucher starten bei Sonnenaufgang hinaus ins offene Meer, um diese behutsamen Riesen im klaren Wasser beobachten zu können. Der Reiz von Bimini liegt in den zahllosen Haien verschiedener Art, die oft gleichzeitig dort sind.

Zusätzlich zu den Hammerhaien können Taucher hier ganzjährig auch Bullenhaie (Carcharhinus leucas), Zitronenhaie (Negaprion brevirostris), Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) und Schwarzspitzenriffhaie (Carcharhinus limbatus) antreffen. Besonders beliebt ist das freie Schnorcheln mit diesen Arten. Die beste Zeit für Hammerhaibegegnungen ist von Januar bis März – so lauten die Erfahrungswerte von Tauchern. In diesen Monaten durchziehen saisonal wandernde Hammerhaie die Gewässer von Bimini. Andere Riffhaiarten wie Schwarz- und Weißspitzenriffhaie sind dort ganzjährig zu sehen.

Zitronenhai bahamas

Die Sichtweiten sind üblicherweise sehr gut (über 30 m) und das Wasser ist warm (24–27 °C). Allerdings weht hier im Winter (spätes Jahr bis Frühjahr) häufig ein kräftiger Passatwind, der die Wellen bildet. Wer in Bimini tauchen möchte, sollte deshalb über etwas Erfahrung und Kälte-Tauchanzüge (etwa 5 mm) verfügen.

4. Playa del Carmen (Yucatán, Mexiko)

Playa del Carmen an der Karibikküste Mexikos ist ein spezieller Ort für Haibegegnungen, die weltweit einzigartig sind. Hier gibt es im Winterhalbjahr ein natürliches „Treffpunkt“ der Großen Bullenhaie (Carcharhinus leucas). Ab etwa November versammeln sich trächtige Bullenhaie nachts an einer Sandbank nahe der Küste, um hier zu pausieren. Dadurch ist es möglich, bei Dunkelheit mit Tauchlicht direkt auf die ansonsten scheuen Tiere zu stoßen.

Die Saison ist streng limitiert: Vor allem Dezember bis Februar sind die besten Monate, um die Haie anzutreffen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, die großen Bullenhaie zu sehen, am höchsten. Diese tauchen oft eng um den Strand auf, wenn lokales Plankton die Kleinorganismen konzentriert, von denen sich die Haie ernähren. Die Sichtweiten sind in dieser Zeit meist gut und Wassertemperaturen liegen bei angenehmen 26–27 °C.

 

 
 
 
 
 
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Zwar sieht man an diesem Spot fast nur Bullenhaie, doch gelegentlich treten auch ein paar Riffhaie (etwa Karibische Riffhaie) auf. Aufgrund der Tiefe (ca. 25 m) und starker Strömungen gilt dieser Tauchgang als anspruchsvoll – deshalb ist eine Fortgeschrittenen-Lizenz (Advanced Open Water) empfohlen. Für Anfänger ist die Tour wenig geeignet, für erfahrene Taucher ist es jedoch ein bemerkenswertes Erlebnis.

5. Isla Guadalupe (Baja California, Mexiko)

Guadalupe, eine abgelegene Insel im Pazifik vor der mexikanischen Westküste, gehört zu den wenigen Orten der Erde, an denen man Große Weiße Haie (Carcharodon carcharias) aus nächster Nähe erleben kann. Mehrere Liveaboards fahren hier jährlich aus, um mit diesen beeindruckenden Räubern zu tauchen. Bekanntlich erfolgen die Begegnungen oft aus Sicherheitsgründen in einem Käfig, aber es gibt auch erfahrene Guides, die zeitweise im offenen Wasser tauchen.

Die Hauptsaison für Große Weiße Haie ist der Spätsommer bis Frühherbst (August bis Oktober), wenn das Meer ruhig ist. Dann fällt die Wassertemperatur auf etwa 19–22 °C, was die Tiere noch aktiver macht. Guadalupe hat zwar berüchtigt kühle Bedingungen, doch bietet es bei gutem Wetter einzigartige Einblicke in das Verhalten dieser Haie. Außer dem Großen Weißen gibt es an Guadalupe kaum weitere Haie, die Attraktion sind hier eindeutig die Carcharodon carcharias (Großer Weißer Hai). Tauchausflüge sind streng reguliert und nur für sehr erfahrene Taucher geeignet.

6. Socorro-Archipel (Revillagigedo-Inseln, Mexiko)

Die Socorro-Inseln (auch Revillagigedo genannt) liegen weit vor der Küste Mexikos und gelten als «Galápagos des Westens». Die vulkanischen Inseln ragen als isolierte Erhebungen aus der Tiefsee empor und ziehen eine unglaubliche Vielfalt an Großfischen an. Weltweit bekannt sind hier freundliche Mantarochen und neugierige Delfine, doch besonders die Hai-Gemeinschaft sorgt für Aufsehen.

Zu den regelmäßig vorkommenden Haien gehören neben Riffhaien auch Walhaie (Rhincodon typus), Silber-Spitzhaie (Carcharhinus falciformis), Galápagos-Haie (Carcharhinus galapagensis) und Ozeanische Weißspitzenhaie (Carcharhinus longimanus). Sogar Großfischarten wie Hammerhaie werden hier gelegentlich gesichtet, auch wenn diese nicht immer erwähnt werden. Besonders imposant sind Schaufelsturmhaie (Walhai), die in den wärmeren Monaten (Winternorden, ca. November–März) in der Nähe schwimmen.

Die Tauchsaison erstreckt sich von November bis Mai, denn nur in diesen Monaten sind die Seewege und Wetterbedingungen ruhig genug für Liveaboard-Schiffe. Oft steigt die Sichtweite über 30 m. Strömungen sind stark, das Tauchniveau also hoch, aber wer sich darauf einlässt, wird mit Begegnungen mit Hai-Schwärmen belohnt. Die berühmten „Pelagic Big 5“ – Rochen, Walhaie, Mantarochen, Delfine und Walhai – gibt es zwar oft nebeneinander, doch die häufigste Beute für die Objektive sind die Großhaie im klaren Wasser.

7. Isla del Coco (Costa Rica)

Die tropische Vulkaninsel Cocos liegt einsam etwa 550 km von der pazifischen Küste Costa Ricas entfernt und ist nur mit Tauchsafari erreichbar. Sie ist Teil des „Hammerhead-Dreiecks“ (Cocos – Galápagos – Malpelo) und eine der legendären Schatzinseln für Haie. Der Grund: An den Steilwänden und Putzerstationen um die Insel sammeln sich riesige Schulen von Schaufelsturmhaien. Unter den häufigsten Arten sind Weißspitzenriffhaie (Triaenodon obesus), Große Hammerhaie (Sphyrna mokarran), Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) und Silber-Spitzhaie (Carcharhinus falciformis).

Die besten Sichtungen gibt es in der Regenzeit, vor allem im Sommerhalbjahr: Cocos wird traditionell von Mai bis November befahren. In dieser Zeit sind die Passatwinde schwächer, das Meer klar, und oft sieht man die Haie schon beim Tieftauchen an den Strömungskanten (z.B. Manuelita, Alcyone, Dirty Rock). Cocos-Wasser ist mit 75–29 °C zwar wärmer als Revillagigedo, doch die Strömungen sind gewaltig. Daher sollte man für Cocos-Tauchen über gute Erfahrung im Sporttauchen verfügen – die Belohnung sind aber Dutzende bis hunderte Haie, die in der Riffstruktur oder im Blauwasser patrouillieren.

8. Galápagos-Inseln (Ecuador)

Das Galápagos-Archipel ist weltweit legendär für Tierbegegnungen, inklusive Haien. Wolf- und Darwin-Inseln ganz im Nordwesten sind besonders berüchtigt, vor allem für Riesenschwarm-Hammerhaie. Dort können Taucher Hunderte kleiner Hammerhaie (Sphyrna lewini) erleben, die im klaren, kühlen Wasser überragt von Erwachsenenschulen ziehen. Daneben sieht man Walhaie (Rhincodon typus), Galápagos-Haie (Carcharhinus galapagensis) und gelegentlich Hammerhaie (S. mokarran).

Die beste Zeit ist die kühle Trockenzeit von Juni bis Oktober, wenn die Nährstoffe aus Südströmen reichlich Plankton ins Wasser bringen. In diesen Monaten schwimmen die großen Tiere oft nah an der Oberfläche – vor allem Walhaie und Hammerhaie. Taucher berichten, dass an jedem Tauchgang mehrere Hammerhaie und manchmal Walhaie zu sehen sind. Außerhalb dieser Zeit ist es zwar wärmer und ruhiger (Dezember–Mai), doch die klassischen „Big Scenarios“ sind dann weniger wahrscheinlich. Galápagos erfordert aufgrund der Strömung und Isolation mindestens Advanced-Level; für viele ist es dennoch die Reise wert, denn die Begegnungen gelten als einmalig auf der Welt.

9. Sipadan (Malaysia)

Sipadan, eine kleine Insel vor Borneo, ist bekannt für seine Artenfülle. Es gibt hier keine Strände, sondern Riffe und Drop-offs direkt vom Ufer aus. Eine besondere Attraktion sind hier Weißspitzen-Riffhaie (Triaenodon obesus) und Graue Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos), die oft in Gruppen an den steilen Riffen patrouillieren. Beliebte Tauchplätze wie Barracuda Point oder White Tip Avenue bieten spektakuläre Begegnungen: Während man Pelagier wie Barrakudas und Schnapper beobachtet, schirmen im Hintergrund Haie das Geschehen. Ab und an schwimmen sogar Hammerhaie an, aber meist bleibt der Fokus auf den Riffhaien.

Die Bedingungen sind relativ einfach, trotzdem gelten die schwierigeren Spots als für erfahrene Taucher empfohlen. Am besten taucht man hier in der Hauptsaison Juli–August, wenn das Wasser am ruhigsten und die Sicht am klarsten ist. In diesen Sommermonaten sind Strömungen schwächer und es zeigt sich oft ein spannendes, ruhiges Blauwasser-Äquivalent mit unzähligen Weißspitzenriffhaien. Die Wassertemperatur liegt ganzjährig bei 28–30 °C. Für Anfänger sind einfache Stellen wie Turtle Cavern ideal, für erfahrene Taucher bietet der Wall mit Haien viel Abenteuer.

 

10. Süd-Ari-Atoll (Malediven)

Das Süd-Ari-Atoll (South Ari Atoll) im Nordwesten der Malediven ist weltberühmt für seine Walhai-Begegnungen. In dieser geschützten Zone ziehen regelmäßig Walhaie vorbei, die ganzjährig hier gesehen werden können. Besonders vor Malediven kann man mit etwas Glück direkt tauchen, wenn die riesigen Tiere in oberflächennahen Planktonschwärmen filtern. Die meisten Tauchschiffe bieten Beobachtungsfahrten an, bei denen man sich mit Schnorcheln neben die Walhaie begibt. Für Atemreglertaucher ist es jedoch auch möglich, diese friedlichen Riesen zu treffen – an einigen Stellen gibt es spezielle „Walhai-Tauchplätze“.

Walhaie (Rhincodon typus) sind hier der Star, werden häufig nahe der Oberfläche gesichtet und sind das ganze Jahr über präsent. Allerdings variieren die Sichtwahrscheinlichkeiten mit den Monsunen: Im Nordostmonsun (Dez–Apr) halten sie sich eher westlich der Atolls auf, im Südwestmonsun (Mai–Nov) mehr östlich. Neben den Riesen treten häufig auch Graue Riffhaie (C. amblyrhynchos) und Weißspitzen-Riffhaie (T. obesus) auf, besonders an den Kanalspassagen von Vaavu und Rasdhoo. Die beste Reisezeit für Walhaie ist weitgehend das ganze Jahr, mit möglichen Vorteilen in trockeneren Monaten (Januar–April) wegen ruhigerem Wasser. Die Wassertemperatur beträgt etwa 27–30 °C, die Strömung ist meist moderat.

Malediven hai

11. Malapascua (Philippinen)

Malapascua ist eine kleine Insel nördlich von Cebu, berühmt für die einzigartigen Thresher-Hai-Begegnungen. Am sogenannten Monad Shoal, einer Felsplatte, sammeln sich morgens zur Frühschicht Fuchshaie (Thresher Sharks) (Alopias vulpinus), die aufgrund der dortigen Putzerstation abhängen. Diese seltenen Haie sieht man fast überall sonst nur aus dem Boot heraus. Auf Tauchgängen um die Shoal tauchen sie dann unerwartet aus der Tiefe auf – ein faszinierendes Erlebnis.

Die Fuchshaie sind in Malapascua prinzipiell ganzjährig anzutreffen, die beste Zeit ist jedoch in der Trockenzeit von Dezember bis April. In diesen Monaten ist das Meer ruhiger und die Sichtweite sehr gut. Zwischen Dezember und Mai gehen die Sichtungen deutlich hoch, da in der Hochsaison viel Plankton im Wasser ist, das die Thresher anlocktl. Manchmal werden auch gelegentlich seltene andere Arten wie Hammerhaie oder Makos gesehen, doch der Fokus bleibt auf dem Fuchshai. Für Anfänger ist das Tauchen an Monad Shoal mit 25–30 m Tiefe und starker Thermik anspruchsvoll, aber es ist ohne Zweifel eines der aufregendsten Hai-Tauchziele der Welt.

12. Beqa Lagoon (Fidschi)

Beqa Lagoon südlich von Viti Levu (Fidschi) ist der Schauplatz der berühmten „Shark Dives“ von Beqa Adventure Divers. Tauchboot-Expeditionen bieten dort ein halbtägiges Erlebnis, bei dem Haie mithilfe von Fischködern „angefüttert“ werden – aber völlig außerhalb von Käfigen. Die Szenerie spielt sich über einem Schiffswrack, der „Cathedral“, auf etwa 25 m Tiefe ab. Hier versammeln sich bei Sonnenuntergang zeitweise Hunderte Tiere.

Erwartet werden vor allem Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) – daher der Name des Tauchgangs – sowie Bullenhaie (Carcharhinus leucas). Hinzu kommen Zitronenhaie (Negaprion brevirostris), Ammenhaie (Ginglymostoma cirratum), Graue Riffhaie (C. amblyrhynchos), Schwarzspitzenriffhaie (C. limbatus) und Weißspitzenriffhaie (T. obesus). An manchen Abenden sind sogar bis zu sieben Haiarten gleichzeitig zu sehen. Die Tiere halten sich ruhig am Futterplatz auf und bewegen sich langsam um die Taucher. Wegen der künstlichen Fütterung sind die Begegnungen hier sehr nah und eine Art Absichtserlebnis, wobei die Organisatoren strenge Regeln beachten.

Die beste Zeit ist in der trockeneren Jahreszeit von Mai bis November In diesen Monaten ist das Wetter stabil und die Sicht meist ausgezeichnet (20–30 m). Die Wassertemperaturen sind ganzjährig warm (um 26 °C), was Tauchgänge auch für ungeübtere Taucher sehr angenehm macht. Für Fidschi-Taucher ist Beqa wegen der vielen haifüllenden Abwechslung legendär, wenn auch einige das „angefütterte“ Vorgehen kritisch sehen.

13. Brother Islands (Ägypten, Rotes Meer)

Die Brother Islands (El Akhawein) liegen südlich von Safaga und gelten als Riffparadies mit exotischen Tieren. Berühmt sind sie für große Graue Riffhaischwärme, die auf den umliegenden Pinnacles kreuzen. In klaren Blautiefen um die Brothers trifft man häufig auf Graue Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos), aber auch Schwarzspitzen- und Weißspitzenriffhaie. Die Inseln sind außerdem bekannt dafür, hin und wieder Große Hammerhaie zu sichten, vor allem in den kühleren Monaten.

Weißspitzen hochseehai

Besonders spektakulär sind die seltenen Sichtungen von Fuchshaien (Sechskiemenhaien) (Alopias spp.) an den Brothers. Diese werden meist zwischen September und Februar beobachtet. Dann haben die Tiere oft ihre Wanderung in tropischere Gewässer angetreten, und Taucher berichten von einzelnen Exemplaren, die am Blue Hole oder der Nordspitze auftauchen. Neben den Riffhaien und Threshers durchstreifen mit etwas Glück auch Tigerhaie (Galeocerdo cuvier) das Revier. Taucherlevel sollte hier fortgeschritten sein, denn die Spots sind durch starke Strömungen (sowohl süd- als auch nordwärts) anspruchsvoll.

Beste Reisezeit sind die Monate Oktober bis Januar, wenn die Wasser gekühlt und die Strömungen vorwiegend südlich sind. In dieser Zeit halten sich viele Riffhaie in der Gegend auf und bieten fast garantierte Sichtungen. Während der nordherrschenden Monate sieht man dagegen tendenziell weniger Haie. Insgesamt ist das Brother-Archipel dank Korallengärten und Sichtweiten von oft 30–40 m ein Traumziel für Ambitionierte, die mit Riffhaien hautnah tauchen wollen.

14. Christmas Island (Australien, Indischer Ozean)

Walhai rhincodon typus

Christmas Island (Australien) ist eine winzige Vulkaninsel etwa 350 km südlich von Java. Ihr Spitzname „Galápagos des Indischen Ozeans“ verrät, dass hier nicht nur an Land Natur pur herrscht, sondern auch unter Wasser. Die Steilwände fallen sofort auf 500 m Tiefe ab – und um sie herum patrouillieren oft Großfische. Berühmt ist die Gewässerscheide noch nicht lange, aber vor allem durch die alljährliche Begegnung mit Walhaien (Rhincodon typus).

Die Saison für Walhaibegegnungen dauert von etwa November bis April. In dieser „nassen“ Jahreszeit sind Seegras-Krächzermakrelen im Wasser, was Walhaie anzieht. Speziell in Lynch Bay legen Touren ab, um im seichten Wasser zu schnorcheln oder zu tauchen, sobald ein Walhai gesichtet ist. Die Sicht ist hier exzellent (bis 50 m) und das Wasser meist 26–28 °C warm. Außer den Walhaien begegnet man bei Christmas-Island-Dives oft Grauen Riffhaien (C. amblyrhynchos) und Weißspitzenriffhaien (T. obesus). Auch Barrakudaschwärme und Rochen sind häufig. Christmas Island ist ideal für erfahrene Abenteuertaucher, die abgelegene Plätze suchen – und es wird erwartet, dass dort in Zukunft immer mehr Haiarten (z.B. Tigerhai) gemeldet werden.

15. Jardines de la Reina (Kuba)

Die Jardines de la Reina („Gärten der Königin“) vor Kubas Südküste sind ein weitgehend unberührter Meeresnationalpark. Er gilt als einer der besten Hai-Tauchplätze der Karibik. Die Korallenriffe dort sind extrem gesund und bieten vielen Raubfischen Nahrung. Vor allem Karibische Riffhaie (Carcharhinus perezi) und Fuchshaie/Silber-Spitzhaie (Carcharhinus falciformis) sind zahlreich und oft neugierig gegenüber Tauchern. Auch Ammenhaie (Ginglymostoma cirratum) und Walhaie ziehen durch das Gebiet, wobei letztere am Nachmittag oder abends auftauchen.

Die besten Monate zum Tauchen sind in der Trockenzeit von Dezember bis April, wenn die See ruhig ist und die Sicht am größten. Dann kühlt das Wasser zwar leicht auf etwa 26–28 °C ab, doch kann man oft Dutzende von Haien bei Blauwasser-Begegnungen erleben. In der Hauptsaison von Juli bis November gibt es zwar mehr Plankton, aber auch mehr Regen – trotzdem schwimmen hier in dieser Zeit viele Walhaie umher (die häufigsten Sichtungen zwischen Juli und November). Insgesamt bietet Jardines de la Reina unter Wasser einen Mix aus statischen Korallenlandschaften und aufregendem Haifisch-Treiben, ideal für Taucher aller Level.