Yasemin Altıntaş und Murat Öz, zwei türkische Langstreckenschwimmer, die ihr Land bei internationalen Wettkämpfen vertreten, wurden während eines Versuchs, den Kaiwi Kanal vor der Küste Hawaiis zu durchqueren, von einem Hai angegriffen.
Ein riskanter Start unter schwierigen Bedingungen
Nach 20 Tagen des Wartens auf günstiges Wetter starteten Altıntaş und Öz am Abend des 17. Mai vom South Papohaku Beach. „Wir haben in Hawaii 20 Tage auf diesen Moment gewartet“, berichtete Öz der Nachrichtenagentur Anadolu (AA). „Als sich zwischen zwei Stürmen ein kleines Wetterfenster auftat, haben wir uns entschieden, es gemeinsam zu wagen.“
Doch nach 21 Kilometern, während einer Essenspause, schlug die Natur zu. Zunächst attackierte ein Oktopus Altıntaş, nur Sekunden später griff ein Zigarrenhai an. Öz erlitt eine tiefe Wunde an der Hüfte, während Altıntaş unverletzt blieb. Das Begleitteam brachte beide umgehend in ein Krankenhaus.
Konsequenzen und Blick nach vorn
Michael Twigg-Smith, Pilot des technischen Teams, betonte die günstigen Bedingungen: „Der Ostwind gab guten Schub, und die Strömung war auch nicht allzu stark. Ohne diesen Vorfall hätten sie den Kanal mit Sicherheit erfolgreich durchquert.“ Aufgrund der „dramatischen“ Ereignisse haben die Behörden Nachtschwimmen im Kaiwi Kanal vorerst verboten.
Die Schwimmer sind stabil und auf dem Rückweg in die Türkei. Ihr Ziel, die „Oceans Seven“-Herausforderung mit den sieben schwierigsten Freiwasserkanälen zu meistern, bleibt bestehen. Im September 2023 hatten sie bereits den 32,3 Kilometer langen Catalina-Kanal vor Südkalifornien in 13 Stunden und 4 Minuten erfolgreich durchschwommen. Trotz des Rückschlags bleibt ihr Ehrgeiz ungebrochen.