Ein Meeresbiologe aus Australien hat ein weltweit einzigartiges Ereignis dokumentiert: Zwei männliche Leopardenhaie paarten sich kurz hintereinander mit einem Weibchen vor der Küste Neukaledoniens. Es ist die erste wissenschaftlich belegte Beobachtung dieses Verhaltens.
Bedeutung für den Artenschutz
Hugo Lassauce von der University of the Sunshine Coast begleitete die Haie mehrere Wochen lang, als er das seltene Paarungsverhalten filmte. Die Aufnahmen deuten darauf hin, dass die Region ein wichtiges Brutgebiet für die bedrohte Art sein könnte.
Lassauce ist Teil des internationalen ReShark-Kollektivs, das an einem Wiederansiedlungsprogramm für Leopardenhaie in Südostasien arbeitet. Dort gilt die Art als nahezu ausgestorben, während sie in Australien noch relativ stabile Bestände aufweist.
Einblicke in das Verhalten der Haie
„Wir hatten zuvor nur Balzverhalten beobachtet, doch an diesem Tag packten die Männchen plötzlich die Flosse des Weibchens – und die Paarung begann“, so Lassauce. Für ihn und sein Team war klar, dass diese Beobachtung sowohl für die Wissenschaft als auch für den Artenschutz von großer Bedeutung ist.
Seine Kollegin Christine Dudgeon betonte, dass das Wissen über Fortpflanzung, Wanderungen und Verhalten der Tiere entscheidend sei, um erfolgreiche Schutzprogramme zu entwickeln. Neben Überfischung sei auch die Nutzung ihrer Haut für den Innenausbau von Luxusyachten eine Bedrohung für die Art.
Verbreitung und Bedrohung
Leopardenhaie (Stegostoma tigrinum) leben in Küstengewässern des Indopazifik, von der Ostküste Afrikas bis zu den Pazifikinseln. Während sie in Australien noch häufig vorkommen, gelten sie in anderen Teilen Asiens als stark gefährdet. Die nun dokumentierte Paarung liefert wichtige Hinweise für den Schutz und die Wiederansiedlung dieser faszinierenden Haiart.